Stell dir vor…

Stell dir vor...

Mit Verlaub, du machst immer noch einen blendenden Eindruck, auch wenn wir jetzt schon eine Weile nichts voneinander gehört haben. Das liegt daran, dass wir gerade mit Hochdruck daran arbeiten, neue Kurse fertigzustellen. Wir haben fast mehr zu tun als der Weihnachtsmann!

Aber wie immer in unseren Newslettern, wollen wir dir auch heute wieder ein spannendes Thema näherbringen. Heute geht es um…

Fox, bitte einen Trommelwirbel für… 🥁

Motor Imagery.

Was das ist und was es möglicherweise mit deinen Patient*innen zu tun hat, erfährst du jetzt.

Motor Imagery

Motor Imagery oder auf Deutsch “Vorstellen von Bewegung” kennt man wohl am ehesten vom Spitzensport, wenn zum Beispiel Skifahrer vor dem Start die Strecke nochmals im Kopf durchgehen. Es hat aber auch in der Neurorehabilitation längst ihren Platz gefunden.

Motor Imagery beinhaltet die Fähigkeit Bewegungsabläufe intern zu repräsentieren, also sich diese vorstellen zu können (Lust et al., 2016). Diese Fähigkeit ist unter anderem wichtig, um Bewegungen zu planen, vorherzusehen und auszuführen. Motor Imagery wird als verkörpertes Phänomen erlebt, wobei visuell-räumliche, somatische, zeitliche und kraftbezogene Parameter, die normalerweise mit Bewegungen verbunden sind, in Gedanken erlebt werden (Vogt et al., 2013).

Diese Fähigkeit kann nach Hirnverletzungen beeinträchtigt sein. Dafür gibt es einen einfachen Test, den Fox jetzt mit dir durchführt:

Es werden der implizite und der explizite Gebrauch Motor Imagery Fähigkeit unterschieden. Bei der Testung des impliziten Gebrauchs von MI wird die Vorstellung der Bewegung nicht vorausgesetzt. Diese Fähigkeit kann mittels visueller Aufgaben zur Beurteilung der Handlateralität untersucht werden, wie soeben von Fox vorgestellt (Spruijt et al., 2013). Der explizite Gebrauch von Motor Imagery wird mittels Fragebogen zur Bewegungsvorstellung und Bewegungsabläufe erfasst (Spruijt et al., 2013). Das Neuroorthopaedic Institute (NOI) in Australien beschreibt das Graded Motor Imagery Training in drei Stufen: 1) implizites Motor Imagery Training, 2) explizites Motor Imagery Training, 3) Spiegeltherapie. Ihr Programm ist auf Personen mit Schmerzen und chronischen Schwellungen, wie das Complex Regional Pain Syndrome type (CRPS) ausgerichtet (Moseley, 2006; Moseley et al., 2008).

Zu Motor Imagery gehört auch das Lesen von Emotionen des Gegenübers. Dies ist gerade in der aktuellen Zeit mit dem Tragen der Masken erschwert. Doch zum Glück verfügen wir über gute kompensatorische Mechanismen in unserem sozialen Verhalten, um die soziale Interaktion effektiv zu gestalten. Dies sind Körpersprache, Gesten, Stimmlage oder Ausdruck über die Augen (Carbon, 2020). Natürlich ersetzt dies nicht die fehlenden visuellen Informationen. Diese können zu interessanten Phänomenen führen, welche du sicher auch schon beobachtet hast. So stellen wir uns eine neue Person, welche wir mit Maske kennenlernen, vielleicht völlig anders vor als sie in Wirklichkeit aussieht. Unser Gehirn rekonstruiert den fehlenden visuellen Eindruck. Nun kannst du dich vielleicht in Personen hineinversetzen, welche eine eingeschränkte implizite und explizite Motor Imagery haben. Stell dir vor, du hast eine Vorstellung von der Handlung und Bewegung und dann ist die wirkliche Durchführung komplett anders. Dies führt zu verstörenden Eindrücken, wie sie zum Beispiel Personen mit Hirnschädigungen erleben und dies kann zu Frustration führen. Im Gegensatz dazu kann das Training von Motor Imagery auch ein wertvolles Tool sein, um die Handlungs- und Bewegungsfähigkeit dieser Personen zu trainieren (Dickstein et al., 2014). Weitere Hinweise zum Training von Motor Imagery findet ihr in diesem Dokument der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften:

Nun wünschen wir euch eine wunderschöne Weihnachtszeit 🎄

und ein bombastisches 2022 🎆

Macht euch auf viele Neuigkeiten von uns gefasst 🎉

Danke für euer Interesse und liebe Grüsse

Petra, Jan, Rob und Fox 🦊

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